Obwohl Ende des 19. Jh. Eibenberg und Berbisdorf eigene Friedhöfe und 1901 bzw. 1905 eigene Kirchen erhielten, reichten die alte Harthauer Dorfkirche und vor allem der angrenzende Friedhof für den ständig wachsenden Industrieort nicht mehr aus. So wurde ein andere s Grundstück gekauft – jetzt mitten im Ort, der sich vor allem nach Norden ausgedehnt hatte. 1904 wurde der neue Friedhof eingeweiht und daneben 1906-08 nach Entwürfen von Architekt Paul Lange aus Leipzig eine schöne, große Kirche mit vielen Jugendstilelementen errichtet.
Doch nach dem 2. Weltkrieg waren kaum Mittel und Möglichkeiten für die Erhaltung vorhanden, zumal sich durch Brandbomben Löcher in Dach und Kuppel befanden und die Fenster stark beschädigt waren. Mehrmals wurde notdürftig repariert, aber das Gebäude verfiel zusehends. In den 1960er Jahren sah es aus, als ob die Kirche für die kleiner gewordene Gemeinde nicht mehr zu halten war. Stilllegung dieser und Restaurierung der Alten Kirche wurden ins Auge gefasst. Aber was sollte aus der Lutherkirche werden? 1979 beschloss der Kirchenvorstand nach langen, schwierigen Überlegungen und Verhandlungen doch die Restaurierung der Lutherkirche.
1980 begannen die Außerarbeiten. Helfer aus der Kirchgemeinde trugen über 12.000 unbezahlte Arbeitsstunden zur Restaurierung bei, dazu gehörte auch viele Sommer lang das Neuverfugen der Verblendziegel in Handarbeit. 1987/88 wurde der Innenraum restauriert. Mit einem Festgottesdienst am 11.09.1988 und einer Festwoche feierte die Kirchgemeinde mit vielen Gästen die Wiedereinweihung ihrer Kirche. In den Folgejahren wurden Fenster, Orgel und Treppenanlagen restauriert.
Der Altar ist aus Sandstein gefertigt. 1986 kam der Altaraufsatz aus Magdeborn bei Leipzig, das dem Braunkohleabbau weichen musste, hierher. Das Gemälde erinnert an die Himmelfahrt Jesu. Bis dahin stand die Christusfigur auf dem Altar (jetzt links im Altarraum), sie war 1909 ein Geschenk der Akademie der Bildenden Künste Dresden gewesen. Die Kanzel fertigte Steinmetz Paul Richter aus Altchemnitz, das Relief „Jesus bei Maria und Martha“ der Bildhauer Walter Zickmantel aus Leipzig. Die dunklen Säulen bestehen aus norwegischem Labradorstein. Die Holzarbeiten führten örtliche Tischlereien aus. Der Taufstein stammt wie die äußeren Verblendziegel aus der Kunstziegel- und Tonwarenfabrik Nieder-Ullersdorf /Lausitz.
Die Orgel mit romantischem Klang wurde 1908 von der Fa. Jehmlich aus Dresden erbaut und hat 2188 Pfeifen, 36 Stimmen, 2 Manuale und Pedal.
Die Fenster, Glasgemälde aus der Werkstatt Schlein in Zittau, zeigen bzw. zeigten auf der linken Empore „Luther beim Thesenanschlag“ und „Luther als Bibelübersetzer“, rechts oben waren bis 1945 „Luther auf dem Reichstag zu Worms“ und „Luther als Hausvater mit der Laute im Kreis der Familie“ zu sehen.
Im 62 m hohen Turm befanden sich vier Glocken, von denen die drei großen 1942 für Kriegszwecke abgegeben werden mussten. Erst 1989/90 konnte das Geläut durch zwei Glocken wieder ergänzt werden.